Einsichten in das Leben danach


30 Fragen und Antworten über das Leben nach dem Tod

von Nora Spurgin

Originaltitel: Insights into the Afterlife
Herausgegeben von der amerikanischen Frauenföderation für Weltfrieden
4 West 43rd Street, New York. NY 10036 USA

Für die österreichische Frauenföderation für Weltfrieden
A-1230 Wien, Erlaaer Platz 5/19 (Tel. und Fax: 01-667 41 46)
ins Deutsche übertragen von Sabine Peuschler

Einführung

Mein Interesse diese Broschüre zu schreiben wurde von dem Leben und Tod einer mir sehr lieben Freundin inspiriert. Für die meiste Zeit der fünf Jahre, in denen sie versuchte den Krebs zu bekämpfen, glaubte Linna fest daran, daß sie siegen würde; am Ende jedoch akzeptierte sie, daß sie sterben würde. Ihre Vorbereitung zu sterben brachte in mir den Wunsch hervor, dieses Verständnis mit anderen zu teilen. Ein Verständnis, welches sie erlangte, als sie im Angesicht des nächsten Lebens stand.

Linna und ich waren Freundinnen und Kolleginnen. Sie war eine Lehrerin und eine Frau von Entschlossenheit. Es war ein Schock für all ihre Freunde als sie mit Krebs diagnostiziert wurde. Ich erinnere mich, als ich sie im Krankenhaus besuchte und als sie scherzend sagte: "Wir glaubten immer, daß ich die unbesiegbare sei und haben deshalb die Lebensversicherung auf meinen Mann abgeschlossen!"

Nach der Operation und der Chemotherapie begann Linna ein neues Leben. Sie erlangte ein größeres Bewußtsein über den Wert ihres Lebens. Sie sah die Beziehungen mit ihrer Familie und ihren Freunden mit neuen Augen. Sie dachte über die Dinge nach, die sie erreichen wollte - und über jene, die von geringerer Bedeutung waren. Sie versuchte Dinge in ihrem Leben zu verändern und sich Gewohnheiten anzueignen, die einen bestmöglichen Gesundheitszustand zulassen würden. Sie begann zu meditieren und während sie dies tat, fand sie einen inneren Frieden in sich, als auch ein größeres geistiges Bewußtsein. Sie veränderte ihre Essgewohnheiten und sie fand Freunde, die für sie beteten und ihr heilende Musik vorstellten, Lektüren über positives Denken, Vorstellungskraft des Heilens und innerliche Körperreinigung.

Ihre Freunde sahen wie sie gedieh und wie sie Fortschritte in ihrem geistigen und physischen Gesundheitszustand machte. Aber trotz allem war die Angst geblieben, daß der Krebs ihr Leben wegnehmen könnte. Und er tat es. Aber sie hatte viereinhalb Jahre um die Dinge, die sie anstrebte, zu erreichen - Zeit um sich mit ihrem Mann und ihren erwachsenen Kindern vorzubereiten - und insbesondere Zeit um über das Leben nach dem Tod nachzudenken.

Im letzten halben Jahr wußte Linna, daß ihr Leben auf Erden zu einem Ende gekommen war. In diesen letzten Monaten war ihr Hauptanliegen, was sollte ich erreichen, und wie kann ich mich am besten vorbereiten zu sterben?" Während dieser Zeit lernte eine kleine Gruppe ihrer Freunde viel über den Tod - und das Leben danach.

Mein Herz schmerzt für all jene, die ohne Vorbereitung sterben - ohne eine unterstützende Philosophie des Lebens oder Todes. Das ist der Hauptgrund, daß ich einige enge Freunde Linnas bat, mir zu helfen diese kleine Broschüre vorzubereiten, sodaß wir mit anderen teilen können, was wir durch unsere Erfahrungen mit ihr gelernt hatten, als auch durch unser eigenes Lesen und Forschen. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, und wenn unser Leben hier auf Erden eine Vorbereitung dafür ist, dann glauben wir, daß es das Wichtigste ist, dieses Verständnis mit anderen zu teilen.

Während die Umfragen zeigen, daß die meisten Menschen an irgendeine Form von Leben nach dem Tod glauben, sind sich die meisten von uns im Ungewissen darüber, wie sich solch ein Leben gestalten wird.

Wissen und Verständnis über das Leben nach dem Tod kann vielen von uns helfen, Angst und Schmerz zu überwinden, wenn wir uns für den eigenen Tod vorbereiten oder für den Tod eines Menschen den wir lieben. Verständnis kann unglaublich helfen den Kummer oder den Prozeß der Trennung zu bewältigen. Unser Leben hier auf Erden ist eine Vorbereitung für das ewige Leben und dieses Wissen ist eine Quelle von großer Hoffnung, Erwartung und Freude.

Wir kamen zum Verständnis, daß jeder Mensch einen Platz im Herzen Gottes hat. Jeder einzelne wurde geschaffen, um die Freuden, den Segen und die Vergnügungen des himmlischen Lebens durch die Liebe Gottes zu erhalten. Der Tod oder der Übergang in die geistige Welt ist wie eine Geburt in eine neue und höhere Ebene unserer Existenz, und wenn wir darauf vorbereitet sind, kann die Zeit des Sterbens eine Feier der Freude sein, wie ein Geburtstag!

Für das Format dieser kleinen Broschüre habe ich 30 Fragen und Antworten gewählt, die üblicherweise gestellt werden und die, wie ich hoffe, einfach und klar sind. Diese Antworten sind ohne eine gewisse religiöse Auffassung oder Dogma präsentiert und sind einzig dafür bestimmt, das Leben auf Erden sowie das danach zu bereichern.

Diese Broschüre ist für jene, die in der Blüte ihres Lebens stehen, denn es bleibt ihnen noch Zeit sich vorzubereiten. Für jene, die unheilbar krank sind, kann es einen Unterschied in der Qualität des Lebens in den letzten Jahren oder Monaten machen und bei der neuen Ankunft in der geistigen Welt helfen.

Ich möchte meine Dankbarkeit einigen Freunden Linnas, Farley Jones, Lynn Mathers, June Kiburz, Nancy Barton und Anne Edwards gegenüber zum Ausdruck bringen. Sie alle halfen diese Ideen zu sammeln und an mich weiterzugeben.

Nora M Spurgin, M.S. W.
 
 

Fragen und Antworten


1. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wie können wir es wissen?

Von Plato und den frühen Griechen, bis Jesus und Paulus, von den meisten afrikanischen und orientalischen Kulturen, bis zu den Spiritualisten des zwanzigsten Jahrhunderts, wurde der Glaube an eine Art von Überleben nach dem körperlichen Tod unmißverständlich bejaht. Die Behauptung Jesu, daß es in seines Vaters Haus "viele Räume gibt", erscheint durch die Tatsache, daß dieser allgemeine Glaube bei so vielen verschiedenartigen Völkern gehalten wird, gerechtfertigt.

Während viele traditionell Gläubige dazu tendieren vor diesem Thema zurückzuschrecken, ist die Bibel von Zeugnissen über die Existenz einer geistigen Welt durchdrungen. Propheten wie Ezechiel und Jesaja berichten von gewaltigen geistigen Visionen, ebenso der Schreiber des Buches der Offenbarung, des letzten Buches in der Bibel.

Im Evangelium sprechen Engel (Lk. 1:28) und auf dem Berg der Verklärung spricht Jesus mit Moses und Elias, die beide längst schon gestorben waren (Mt. 17:1-3). Christliche Mystiker und Heilige sprachen die gesamte Geschichte hindurch ebenfalls von geistigen Erfahrungen.

Die Behauptung, daß das Leben über den physischen Tod hinaus geht, kann auf andere Weise unerklärliche Phänomene, wie z. B. "nahe dem Tod" Erfahrungen, Visionen von bereits verstorbenen Personen, sowie die Erfahrungen von authentischer Kommunikation mit der "anderen Seite" erklären.

Um zu verstehen was mit uns zur Zeit des Todes geschieht, müssen wir zuerst verstehen woraus wir geschaffen sind. Die meisten von uns neigen dazu, sich eng mit ihrem physischen Körper zu identifizieren, aber dies ist nur ein Teil des Ganzen. Wir bestehen nicht nur aus physischer Materie, sondern auch aus geistiger Essenz. Es ist korrekt, zu sagen, daß wir im wesentlichen geistige Geschöpfe sind, die einen physischen Körper besitzen. Wenn wir sterben, legen wir in der Tat unseren physischen Körper ab, so wie jemand seinen Mantel ablegen würde. Der eigentliche Mensch bleibt bestehen.
 

2. Wenn das Leben nach dem physischen Tod weitergeht, wo wird solch ein Leben gelebt?

Unsere Körper existieren natürlich in der physischen Welt, die uns eine Umgebung für unsere Aktivitäten und unser Wachstum auf Erden gibt, uns die nötige Nahrung zur Verfügung stellt, und durch die wir Stimulation und Freude erleben. Ebenso, gibt es eine geistige Dimension des Universums - die unsichtbare geistige Welt. Sie dient als Umgebung für unser geistiges Selbst. Unser Geist ist das innere Gegenstück zu unserem physischen Körper, und die geistige Welt ist das unsichtbare Gegenstück zur physischen Welt. Diese Welt ist nicht etwa "oben im Himmel", sondern in einer anderen Dimension, welche die physische Welt und das Universum durchdringt. Während wir auf Erden leben, existieren wir in beiden Welten zur gleichen Zeit; wir stehen als Menschen sogar in der Position diese beiden Welten zu verbinden. Aus diesem Grund haben Menschen gelegentlich Visionen und kommunizieren mit den "Toten".

Während die meisten Menschen zugeben an irgendeine Art von Leben nach dem Tod zu glauben, akzeptieren weitaus weniger die Behauptung, daß wir während unseres physischen Lebens in zwei Welten zur gleichen Zeit existieren - nämlich einer materiellen und einer geistigen Welt. Es gibt eine unsichtbare geistige Welt, die die physische Welt umgibt, welche von all jenen bewohnt ist, die bereits verstorben sind. Weil die beiden Welten sich überschneiden, kann der Geist eines Menschen, der nahe dem Tod ist, aus seinem Körper austreten.

Um zu verstehen wie es möglich ist in zwei Welten gleichzeitig leben zu können und überwiegend sich dessen unbewußt zu sein, müssen wir uns in Erinnerung rufen, daß es viele Dinge in der natürlichen Welt gibt, die über das Fassungsvermögen unserer fünf physischen Sinne hinaus gehen. Zum Beispiel, können wir Infrarotlicht oder Röntgenstrahlen nicht sehen, wir können auch Töne über oder unter einer bestimmten Frequenz nicht hören. Trotzdem gibt es Röntgenstrahlen und hohe und niedrige Tonfrequenzen. Ähnlich ist es mit der geistigen Welt, die wir mit unseren physischen Sinnen nicht wahrnehmen können, die aber trotzdem um uns herum existiert.

Neue Entdeckungen der modernen Wissenschaft verleihen dieser Behauptung Glaubwürdigkeit. Während in früheren Zeiten Wissenschaftler glaubten, daß die materielle Welt aus festen Stoffen geschaffen war, sehen es die Wissenschaftler heutzutage etwas anderes. Was so aussieht wie feste Materie besteht in Wirklichkeit aus unsichtbaren Schemen von Energie.

Die Auswirkungen dieser Theorie in Hinsicht auf die Existenz einer geistigen Dimension dürften klar sein. In der Tat war es vermutlich solch eine Art von Entdeckung, die Albert Einsteins gefeierte Bemerkung hervorbrachte, daß seine Arbeiten geistiger Natur waren, nämlich die Entdeckung, daß dort wo die Materie endet, der Geist beginnt.

So wie wir die physische Welt mit unseren physischen Sinnen (sehen, hören, schmecken, tasten, riechen) wahrnehmen, so kann auch die geistige Welt durch unsere geistigen Sinne wahrgenommen werden; diese geistigen Sinne sind nicht begrenzt durch die physischen Gesetze der Natur. Weil die meisten von uns nicht in Harmonie mit ihren geistigen Sinnen sind, werden wir uns der geistigen Welt erst bewußt, wenn wir unser physisches Leben beendet haben und selbst in die geistige Welt eingehen.
 

3. Was ist ein ,,Nahe dem Tod" Erlebnis?

Auf Grund der modernen Technologie sind in den letzten Jahren immer mehr Menschen vom sogenannten klinischen Tod wiederbelebt und ins physische Leben zurückgebracht worden. Viele von diesen Menschen haben uns ähnliche Berichte über ihre Erfahrungen mitgeteilt. Während in der Vergangenheit Menschen zurückhaltend waren ihre Erfahrungen mitzuteilen, aus Angst lächerlich gemacht zu werden, berichten heutzutage Tausende über ihre "nahe dem Tod" Erfahrungen. Die dokumentierte Beobachtung in Bezug auf das Thema "das nächste Leben" hat also dieses Gebiet der Forschung über die Theorie hinausgetragen.

,,Nahe dem Tod" Erfahrungen haben weitreichende Bekanntheit erlangt, als Dr. Raymond Moodys Buch "Das Leben nach dem Leben" (Life After Life) ein Verkaufsschlager wurde. Dr. Moody schreibt in überzeugender Weise von seinen ausgedehnten Forschungen über Menschen, die klinisch für eine kurze Zeit tot waren und dann aber wiederbelebt wurden. Wesentliche Faktoren, die am häufigsten in solchen Berichten erscheinen, sind folgende:


4. Gehen wir automatisch in die geistige Welt?

Ja. Es ist keine Angelegenheit in der man eine Wahl hat oder für die man sich qualifizieren könnte. Jeder Mensch ist ein Geschöpf, dessen Geist ewig ist. Das Leben in der geistigen Welt ist nichts weiter als die nächste Stufe nach dem Leben auf Erden, ganz so wie das Leben auf Erden der natürliche Schritt nach dem Leben im Mutterleib ist. Die physische Geburt findet statt, wenn ein Baby, das neun Monate in einem kleinen, dunklen, warmen Platz verbracht hat, plötzlich durch den Geburtskanal geschoben wird, um in eine helle, weite und neue Welt geboren zu werden. Es gibt eine ähnliche Reihenfolge von Vorgängen bei unserer Geburt in das nächste Leben. Menschen, die eine "nahe dem Tod" Erfahrung hatten, beschreiben einen dunklen Tunnel, der zu einem hellen Licht führt, wo uns all jene erwarten, die uns lieben.

Es sollte hier allerdings erwähnt werden, daß ein Mensch, der glaubt, daß es kein Leben nach dem Tod gibt, den natürlichen Vorgang, der stattfindet, nicht bemerkt. Es gibt Menschen, die dieses Nichtwissen als eine unglaubliche Ungerechtigkeit empfinden, denn der Übergang in die nächste Welt kann für sie verwirrend sein und der Geist kann auf unbestimmte Zeit ohne seinen Körper umherwandern und zwischen zwei Welten "stecken bleiben", mit dem Gefühl, sich zu keiner der beiden Welten wirklich zugehörig zu fühlen. Diese Situation kann bestehen bleiben, bis ein geistiger Führer geschickt wird, um einen "verlorenen" Geist zu befreien und ihn über seine Lage zu informieren.
 

5. Wie ist es in der geistigen Welt?

Sensible Menschen, die einen flüchtigen Blick in die Welt danach werfen konnten, sagen, daß jene Welt der unsrigen ähnlich ist, daß es dort allerdings weder Zeit noch Raum gibt, wie wir es in unserer Dimension kennen. Jene Welt existiert in einer höheren Dimension von Energie und die höheren Sphären sind von unbeschreiblicher Schönheit. Es ist eine Welt, in der man sich ganz und gar lebendig fühlen kann, in der der gesamte Körper alles wahrnimmt. Es ist eine Welt, die unendliche Möglichkeiten für Kreativität und völlige Selbsterkenntnis ermöglicht; und es ist eine Welt, in der die Liebe Gottes so allgegenwärtig ist wie die Luft, die wir atmen. So wie die Luft die Atmosphäre auf Erden ist, so ist Gottes Liebe die Atmosphäre in der geistigen Welt.

Der geistige Körper kann sich durch Gedankenschwingungen fortbewegen und reisen. Deshalb kann jemand, der an eine Person oder an einen Platz denkt, sofort dorthin transportiert werden. Kommunikation findet auch durch Gedanken statt. Außerdem ist man frei von den Beschränkungen des physischen Körpers; Essen ist zum Beispiel möglich, aber nicht nötig, um den geistigen Körper am Leben zu erhalten. In der geistigen Welt erkennt man, daß das Leben auf Erden, gleich wie das Leben im Mutterleib, eine Vorbereitung für eine vollständigere, freiere und reichere ewige Existenz ist.
 

6. Kann geistiges Wachstum auf "der anderen Seite" stattfinden?

Ja, es scheint ein Gesetz des Universums zu sein, daß Wachstum immer möglich ist. Nach vielen Berichten zu schließen, hat die geistige Welt viele Lehrer und Führer (jene, die verstorben sind - manchmal vor Jahrhunderten - die die Aufgabe haben, "Neuankömmlinge", die gewillt sind zu lernen und zu wachsen, zu führen). Für Kinder stehen Lehrer zur Verfügung, die ihnen ein wesentliches Wissen vermitteln und die die Position von Eltern einnehmen und ihnen Liebe geben.

Jene, die in Hinsicht auf ihr emotionelles Wachstum einen Mangel aufweisen, oder die gelebt haben ohne zu lieben, die Ressentiments haben, rachsüchtig sind, oder ein selbstbezogenes Leben geführt haben, erhalten die Möglichkeit anderen zu dienen und zu helfen, um so in höhere Sphären aufzusteigen zu können. Es besteht sogar die Möglichkeit, daß sie auf Erden als geistige Helfer oder Schutzengel zurückkommen können, um die Menschen zu beeinflussen, keine schlechten Taten zu vollbringen. Sie können versuchen einen Menschen auf Erden davon abzuhalten einen schädlichen Lebensstil zu führen, oder jemanden dazu bringen, eine Haltung, die lieblos anderen gegenüber ist, aufzugeben. Die, die verstorben sind, kommen oft zu ihren Nachkommen zurück, um ihnen zu helfen und um sie zu beschützen. Auf diesem Wege kann geistiges Wachstum auf beiden Seiten stattfinden.

Der Wunsch nach geistigem Wachstum erwächst aus dem Wunsch nahe bei Gott zu sein. Die geistige Welt ist eine Welt, in der es das Ziel ist, sich mit der Liebe Gottes immer mehr zu verbinden.
 

7. Wissen die Menschen in der geistigen Welt, wenn jemand stirbt?

Ja. Jedesmal wenn jemand auf Erden verstirbt, ganz egal wer das ist, wissen die Leute in der geistigen Welt, daß dieser oder jener Mensch eintreffen wird.

Jene auf der "anderen Seite" wissen wer, wann und wo jemand gestorben ist, denn es ist die Verantwortung jener in der geistigen Welt, sich um die ,,Neuankömmlinge" zu kümmern. Weil das Hauptmotiv jener in den höheren Sphären der geistigen Welt Liebe ist, besteht ein großer Wunsch den ,,Neuankömmlingen" zu dabei helfen, die physische Welt in der bestmöglichen Weise zu verlassen.
 

8. Werden wir unsere Verwandten und Freunde, die vor uns verstorben sind, treffen, sie erkennen und mit Ihnen zusammen sein?

Genau wie auf Erden suchen wir uns auch in der geistigen Welt Beziehungen zu Menschen, in deren Gesellschaft wir uns wohl fühlen. Wahrscheinlich werden wir unsere Verwandten aufsuchen, die die wir liebgewonnen haben und Vorfahren, mit denen wir eine Verbindung haben. Wenn jedoch ein großer Unterschied in der geistigen Entwicklung besteht, wird der oder diejenige, der auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe steht und daher eine niedrigere Schwingung hat, unfähig sein eine höhere Sphäre zu betreten, in der sich all jene befinden, die eine höhere Entwicklungsstufe erreicht haben. In solch einem Fall kann sich der Liebende, der sich in einer höheren Sphäre befindet, dazu entscheiden, den, der Hilfe in der geistigen Entwicklung braucht, zu besuchen und zu helfen.
 

9. Wie werden wir in der geistigen Welt aussehen?

Wie schon erwähnt, hat jeder Mensch einen physischen und einen geistigen Körper, selbst während wir auf Erden sind. Der physische Körper, den jemand zurückläßt, ist eine Widerspiegelung seines Geistes, der Geist ist also ähnlich in seiner Erscheinung. Der geistige Körper hat die gleiche Identität und dieselbe Schwingung wie der physische Körper, er lebt lediglich in einer anderen Dimension. Je höher die Entwicklung oder Schwingung von jemandem ist, desto heller und harmonischer wird dessen Geist sein.

Generell behält jeder einzelne seine ganz bestimmten und ihn auszeichnenden Eigenschaften. Jedoch das, was bestimmt, wie jemand in der geistigen Welt aussieht, ist die Qualität des Herzens und die Art wie er sein Leben gelebt hat. Die inneren Qualitäten eines Menschen können als Licht wahrgenommen werden.

Die Gesichtszüge sind sichtbar, aber das Licht, das von der direkten Essenz kommt, stellt die eigentlichen Gesichtszüge dar, die die Person identifizieren. Zum Beispiel strahlen Jesus und andere religiöse Persönlichkeiten, weil sie für andere lebten, ein brillantes Licht aus. Eine sehr unscheinbare Person, die selbstaufopfernd gedient hat, wird ein solches Licht ausstrahlen und als sehr attraktiv für andere in der geistigen Welt erscheinen.

Wenn zur Zeit des Todes der physische Körper sehr gezeichnet war, wird sein geistiger Körper frei von Schmerz und Beeinträchtigung sein. Weil jedoch die geistige Welt eine Welt des Geistes ist, denkt er möglicherweise immer noch, daß er sich in Schmerz und Krankheit befindet. In so einem Fall wird auch der Schmerz und die Beeinträchtigung präsent sein, solange er diese in seinem Geist trägt.
 

10. Was werden wir in der geistigen Welt machen?

Das wird davon abhängen, wo wir uns in der geistigen Welt befinden. Die Sphären in der geistigen Welt sind wahrlich himmlisch; eine Welt der Freuden und der Freizeitbeschäftigung. Die Leute machen was ihnen Freude macht und befinden sich in Gesellschaft mit Menschen, die sie mögen. Es ist eine Welt von freudigen Aktivitäten. Die Fertigkeiten, Interessen und die Fähigkeiten, die man auf Erden entwickelt hat, können in der Ewigkeit in den Rollen, die man wählt, widergespiegelt werden. Jeder von uns wird in einer einzigartigen Weise zur Güte und Schönheit in unserer Sphäre beitragen. Darüber hinaus wird gesagt, daß die geistige Welt unendlich und von transzendentaler Schönheit ist. Diejenigen, die in den höheren Sphären wohnen, können unendlich weit reisen.

Die Qualität des Lebens in der geistigen Welt ist direkt beeinflußt von der Herzenseinstellung und den Aktivitäten während des Lebens auf Erden. Nachdem die Liebe das Höchste ist, werden die Möglichkeiten diese Liebe zu praktizieren fortbestehen. Die Mittel für geistiges Wachstum sind durch die Dynamik der Liebe, dem Dienen anderer, gegeben. Die Beziehungen sind daher von großer Bedeutung.
 

11. Müssen wir religiös sein?

Wie oben bereits erwähnt, geht jeder, ob religiös oder nicht, ob an Gott glaubend oder nicht, in die geistige Welt ein, denn dies ist ein Teil des natürlichen Lebensprozesses. So, wie es nicht notwendig ist religiös zu sein, um in der physischen Welt zu leben, so muß man sich auch nicht zu einem bestimmten Glauben bekennen, um in der geistigen Welt zu leben.

Allerdings stimmt es auch, daß die großen Weltreligionen die Träger der universellen geistigen Wahrheit und die Quelle der geistigen Erziehung von Millionen, vielleicht Milliarden von Menschen gewesen sind und somit die zentrale Kraft in der geistigen Entwicklung der menschlichen Rasse darstellen. Richtig verstanden und in der Fülle gelebt, fördern die Lehren, die den großen religiösen Traditionen zugrunde liegen, unvermeidlich ein geistiges Wachstum ihrer Nachfolger und sind daher ungeheuer wertvoll, um den Einzelnen für ein möglichst reiches Leben in der geistigen Welt vorzubereiten. Obwohl man nicht religiös sein muß, um in der geistigen Welt zu leben, so wird man doch unvermeidlich davon profitieren, wenn man ein gründliches Verständnis und Praxis in einer bestimmten Tradition hat.

Es muß hier allerdings klar gestellt werden, daß nicht alle Lehren, die als religiös beschrieben oder bezeichnet werden, auch tatsächlich von Vorteil sind. Eine Religion, die richtet, die Vorurteile nährt, die kritisch und engstirnig ist, kann das natürliche Wachstum des Geistes gehörig behindern.

Es ist die "Liebe", nicht die Religion, die das geistige Wachstum ermöglicht. Wenn die Religion Liebe lehrt, dann gibt es auch ein geistiges Wachstum. Wenn die Religion Liebe behindert, dann herrscht dort Stagnation.
 

12. Wenn wir nicht religiös sind, was geschieht dann?

Wie bereits erklärt, geht jeder, dessen physischer Körper gestorben ist, in die geistige Welt ein. Der Zustand dort wird von der Ebene der geistigen Reife bestimmt. Wenn jemand unreif ist, kann das Verständnis, das durch die verschiedenen religiösen Traditionen verfügbar ist, von Hilfe sein, um den Wachstums- oder Reifeprozeß zu beginnen. Dieses Wissen wird am besten durch einen erfahrenen Vermittler erlangt, der sozusagen als eine Art geistige Eltern oder geistiger Führer demjenigen dient, der gerade seine Reise beginnt.

Allerdings ist der ideale Platz um geistig zu wachsen die Erde - in der Tat ist dies der Zweck des Lebens auf Erden - das Wachstum in der geistigen Welt bleibt lediglich eine Möglichkeit. Dort allerdings, ohne einen physischen Körper, ist das Wachstum weitaus schwieriger. Die Möglichkeiten des vollen Spektrums der Liebe (kindliche Liebe, eheliche Liebe, und Elternliebe) können am besten erfahren werden, während man auf Erden lebt. Liebe, die mißbraucht oder fehlgeleitet ist, kann auch am besten im physischen Leben korrigiert werden, denn dort gibt es das volle Spektrum der physischen und geistigen Sinne, mit denen wir handeln und kommunizieren können.
 

13. Macht es in Hinsicht auf die Qualität unseres Lebens in der geistigen Welt einen Unterschied, was wir in den verschiedenen religiösen Traditionen glauben und praktizieren?

Man sagt, daß die "Goldene Regel" die regierenden Prinzipien in der geistigen Welt sind: "Alles was ihr wollt, daß euch die Leute tun, das sollt ihr ihnen tun" (Matth. 7: 12). Leute, die wahrlich die Religion der Liebe praktizieren, werden sich selbst in einer universellen Sphäre finden, wo jeder versteht, daß andere wie uns selbst zu lieben, die wahre Religion ist.

Es ist schwierig für jemanden, der in einer bestimmten Religion sehr stark verankert ist, zu erkennen, daß nicht die Form alleine ausschlaggebend ist, jemanden emporzuheben, sondern daß es das Herz ist, worauf es ankommt. Wie auch immer, diejenigen, die an einer gewissen religiösen Form festhalten, werden es am angenehmsten empfinden, mit anderen, die die gleichen Rituale und Traditionen praktizieren, zusammen zu sein. In diesem Sinne können Gemeinden, die einer bestimmten religiösen Tradition auf Erden angehörten, auch in der geistigen Welt weiterbestehen.
 

14. Werden wir Gott und andere religiöse Persönlichkeiten treffen?

Jeder der sich in der Sphäre des Lichtes befindet, weiß, daß es einen Schöpfer gibt. Man sagt, daß seine Anwesenheit so offensichtlich ist, daß sie nicht geleugnet werden kann. In der geistigen Welt kann man die Quelle des Lebens sehen und erfahren.

Man sagt, daß das erste unglaubliche Gefühl darin besteht, zu erkennen, daß ,,Gott ist"! Es gibt keine weiteren Fragen mehr.

Andere religiöse Persönlichkeiten, die Gründer der Weltreligionen, die Heiligen und die Propheten eingeschlossen, existieren in ihren eigenen Dimensionen in der geistigen Welt. Die Ähnlichkeiten seines eigenen Lebens, Herzens und Wissens mit einer bestimmten Persönlichkeit bestimmt die Nähe zu diesen religiösen Personen.
 

15. Welche Bedeutung haben Reue und Wiedergutmachung bevor wir sterben?

Vergehen, die anderen Schmerz zufügen, erfordern Reue, Vergebung und Wiederherstellung im Gesamten. Wenn man jemanden verletzt hat, außer man hat sich dafür entschuldigt und bereut für den zugefügten Schmerz und erhält dafür Vergebung, wird man die Last in die geistige Welt mitnehmen. Wenn jemand etwas gegen eine andere Person hat und sich nicht entschuldigt hat, wird dadurch das Weiterkommen in der geistigen Welt behindert.

Wenn wir den Schmerz, den wir anderen zugefügt haben erkennen können, und ihn wieder-gut-machen wollen, indem wir um Vergebung bitten, kann die Heilung des Geistes stattfinden. Dies kann beide Seiten befreien, so daß größere Liebe und geistiges Wachstum möglich wird.

Eine Neuorientierung im Leben in Richtung Gott und Liebe, zu welchem Zeitpunkt auch immer, hat einen großen Wert. Wenn man diesen Schritt unternimmt während man noch auf Erden lebt, und insbesondere für Falsches, das man getan hat, bereuen kann, wird dies viel dazu beitragen, seinen Status in der geistigen Welt zu verbessern. Der nächste Schritt für diejenigen, die erst in der "letzten Minute" bereuen, ist es, diese Neuorientierung aufrecht zu erhalten und bei der Ankunft in der geistigen Welt zu tun, was auch immer notwendig ist, um das Wachstum dort fortzusetzen.

Die Qualität der Energie, die wir aufrechterhalten, wird davon beeinflußt, ob unsere Absichten und Handlungen uns zu oder gegen Gott und das Gute führen.
 

16. Was ist Himmel und Hölle?

Auf Erden sind wir uns über verschiedene Abstufungen in Hinsicht auf Lebensstile einzelner Personen bewußt. Manche scheinen einen sehr erstrebenswerten Lebensstil zu führen, andere hingegen nicht.

Das gleiche kann man über das Leben in der geistigen Welt sagen. In Hinsicht auf das ,,Äußerliche" leben dort einige in einer attraktiveren und komfortableren Umgebung, andere hingegen in weniger erstrebenswerten Umständen. Es gibt beide Extreme, auf der einen Seite wunderschöne und inspirierende Bereiche, welche wahrlich himmlisch sind, und auf der anderen Seite sehr unattraktive, ja sogar abstoßende Bereiche, die zweifellos höllisch sind.

Der Unterschied zwischen dem Leben in der physischen Welt und dem in der geistigen Welt ist der, daß die Umgebung in der geistigen Welt mit der inneren Natur des Einzelnen übereinstimmt; im Gegensatz dazu kann man sich in der physischen Welt mit äußerlichen Mitteln seine Umgebung schaffen. Wenn wir während unserer Lebenszeit auf Erden in geistiger Hinsicht in einer reichen und wundervollen Weise gereift sind, dann werden wir uns in der geistigen Welt in einer Umgebung befinden, die mit diesen Qualitäten übereinstimmt. Tatsächlich behaupten die, die solche Bereiche selber kennengelernt haben, daß diese eine Schönheit besitzen, die weit über das, was wir auf Erden sehen können, hinausgeht.

In der geistigen Welt ist Gottes Wahrheit durch Licht und Seine Liebe durch Wärme präsent. Jene in der geistigen Welt, die in Harmonie mit Gott leben, leben daher im Licht und in Wärme.

Hingegen leben diejenigen, deren geistiges Wachstum auf Grund eines unentwickelten oder falsch geleiteten Lebensstils behindert wurde, und die ein auf sich selbst bezogenes Leben gelebt und andere verletzt haben, in einer geistigen Umgebung, die etwas von diesen Realitäten widerspiegeln wird. Ein egoistisches Leben auf Erden wird einem auf einen Platz mit ähnlich gesinnten Leuten in der geistigen Welt befördern, die alle erst den Wert der Selbstlosigkeit lernen müssen, die für die Entwicklung ihres Geistes vonnöten ist. Bereiche, die von Gott weit entfernt sind, sind dunkel, kalt und unwirtlich. In der Tat reflektieren sie die Geistwesen, die dort wohnen.

Zwischen diesen beiden Extremen gibt es viele Stufen, die jeweils die verschiedenen geistigen Entwicklungsstufen repräsentieren. Der zentrale Faktor, der unsere Stufe bestimmt, ist, zu welchem Ausmaß wir für andere gelebt haben und inwieweit wir andere beeinflußt haben, den gleichen Weg des Dienens und der Liebe zu folgen. Diesbezüglich tragen Handlungen der Liebe, des Dienens und des Lehrens anderer den höchsten geistigen Wert.
 

17. Was können wir tun, während wir noch in unserem physischen Körper leben, um einen besseren Übergang in die geistige Welt zu ermöglichen?

Wir sollten uns so viel Wissen wie möglich über die geistige Welt aneignen. Selbst der geringste Eindruck, daß es ein Leben nach dem Tod gibt, wird Erleuchtung und Verstehen entwickeln helfen. Je besser das Verständnis bezüglich der objektiven Realität der geistigen Welt ist, desto mehr wird das Verlangen, gemäß den natürlichen und geistigen Gesetzen zu leben, sich entwickeln und dies wird es ermöglichen, direkt von der Erde aus in höhere Sphären der geistigen Welt einzugehen.

Betty Eadie, die Verfasserin von Embraced by the Light, erklärt, daß es für die unwissenden und ungläubigen Geistwesen durchaus möglich ist, ein Gefangener auf dieser Erde zu bleiben. Dies trifft insbesondere auf jene zu, die durch Gier, körperliche Verlangen und andere Bindungen an die Erde gebunden sind. All dies erschwert es ihnen, sich zu lösen und sich fortzubewegen. Während ihrer ,,Nahe dem Tod" Erfahrung, wurde ihr gesagt, daß solche Geistwesen nicht einmal die Energie und das Licht erkennen, die einen zu Gott ziehen. Die, die keinen Glauben und keine Kraft haben das Licht zu erreichen - die unaufgeklärten Geistwesen also - können tatsächlich auf der Erde verweilen, bis sie von der höheren Kraft, die sie umgibt, lernen und die dann auch für sie verfügbar ist.
 

18. Können wir, nachdem wir in die geistige Welt eingegangen sind, zu unseren Liebsten auf Erden zurückzukehren?

Obwohl die Mehrheit der Menschen nichts davon weiß, findet das Hin und Zurück der Geistwesen zu denen, die sie auf Erden lieben, überall in der Welt Tag und Nacht statt. Wie bereits angedeutet, sind wir uns der geistigen Welt deswegen nicht bewußt, weil die Menschen unfähig sind, geistig zu sehen.

Träume, ein Besuch neben seinem Bett, was wie ein Traum erscheint, Visionen von Verstorbenen, die wir lieben und Erscheinungen von religiösen Persönlichkeiten sind alles Manifestationen von zurückkehrenden Geistwesen. Der Hauptzweck dieser Besuche dient dazu, diejenigen, die noch auf Erden leben, zu leiten oder um jene, die große Trauer über das Ableben eines geliebten Menschen empfinden, zu trösten. Die Geistwesen arbeiten unentwegt daran, den auf Erden Lebenden in ihrer Entwicklung weiterzuhelfen. Indem sie einen Menschen auf Erden in seinem geistigen Wachstum helfen, erhalten auch die unterstützenden Geistwesen Energie für ihr eigenes Weiterkommen.
 

19. Warum können die Menschen auf der Erde die Geistwesen weder sehen noch hören, wenn sie doch noch leben und versuchen Kontakt aufzunehmen?

Nach den Erzählungen von Menschen, die eine "Nahe dem Tod" Erfahrung gemacht haben, kann das geistige Selbst alles Physische hören und sehen, aber nicht umgekehrt. Weil die geistigen Sinne unentwickelt sind, können die, die in der physischen Ebene leben, normalerweise diese Dimension nicht durchdringen und somit wird eine Kommunikation unmöglich.

Der Geist auf der anderen Seite mag sich möglicherweise nicht einmal bewußt sein, daß er gestorben ist, und ist ganz verwirrt, daß niemand in der physischen Welt auf seine Bemühungen zu kommunizieren erwidert. Niemand sieht oder hört ihn. Es ist deshalb wichtig für jeden über die geistige Welt vor seinem Tod Bescheid zu wissen, ansonsten kann es sein, daß der Geist sein neues Leben frustriert beginnt und der Tatsache gegenüber, daß er verstorben ist, ignorant gegenüber steht. Der Geist, anscheinend ganz in Ordnung, aber ohne sich bewußt zu sein, daß der physische Körper tot ist, kann unendlich umherwandern um zu versuchen mit denen, die noch einen physischen Körper haben, Kontakt herzustellen.

Es sollte hier noch erwähnt werden, daß es Menschen in der physischen Welt gibt, deren Sinne mit den Schwingungen der geistigen Welt im Einklang stehen. Ihre Erfahrungen sind weitreichender als die "Nahe dem Tod" Erfahrungen, und dies ermöglicht ihnen ein außerordentliches Verständnis über die geistige Welt zu erlangen. Man kann sie clairvoyant (wenn sie geistig sehen) und/oder clairaudient (wenn sie geistig hören) nennen. Wenn es auch nicht oft berichtet wird, so ist es doch durchaus üblich, daß Ehepartner und Verwandte eine Nachricht von ihren geliebten Verstorbenen erhalten.

Unter jenen, die diese einzigartigen Erfahrungen niederschrieben, sind Emanuel Swedenborg und Anthony Borgia. Emanuel Swedenborg war ein Wissenschaftler, Philosoph und Theologe im achtzehnten Jahrhundert. Er erklärte, daß der Allmächtige ihm erlaubte, häufige Besuche in die Welt danach über einen Zeitraum von über 25 Jahren zu unternehmen. Er schrieb seine ausführlichen Erfahrungen als eine Quelle für andere nieder, um das Leben danach besser zu verstehen. Borgia hat ebenfalls Bänder von Informationen über das Leben nach dem Tod produziert, die sich hauptsächlich auf die geistige Kommunikation mit einem Priester, der im neunzehnten Jahrhundert verstarb, stützen.
 

20. Helfen unsere Gebete für die, die krank sind?

Als eine Form von positiver mentaler Energie repräsentiert ein Gebet, das richtig ausgerichtet ist, unsere Verbindung mit der Energie Gottes, der danach strebt, daß es seinen Kindern gut geht und daß sie wachsen. Durch das Gebet kooperieren wir sowohl mit Gott als auch mit Engel- und Geistwesen der geistigen Welt in einem fortlaufenden, kosmischen Versuch die Menschheit zu befreien.

Da Gott den Menschen als einen Mitschöpfer betrachtet, und weil Er alle Bemühungen für das Wohlergehen anderer schätzt, sind Gebete niemals verschwendet. Früher oder später werden diese Bemühungen Früchte tragen, und eine positive Entwicklung für jene Personen unterstützen, für die diese Bemühungen unternommen wurden. Einen bestimmten Namen im Gebet aufzurufen wird die kosmische Energie zu dieser Person hin leiten.

Für jemanden zu beten, der gerade verstorben ist, ermöglicht es dem Neuankömmling auf der anderen Seite die Hilfe eines geistigen Führers in Anspruch nehmen zu können. Tatsächlich sind Geistwesen, die in der geistigen Welt leben, sogar empfänglicher für wohlwollende Gebete, als zu ihren Lebzeiten auf Erden.
 

21. Gibt es Zeit und Raum in der geistigen Welt?

Wenn sich jemand in den höchsten Spähren befindet, regiert die Liebe. Und wo es Liebe gibt, da gibt es auch Freude. Wo es Freude gibt, da gibt es kein Bewußtsein von Zeit. Deshalb gibt es dort keine Zeit, so wie wir es hier kennen. Allerdings erscheint die Zeit in den niedrigeren Sphären endlos, weil man dort sehr unglücklich ist.

Es gibt auch Raum, die gesamte geistige Welt ist aber eine Widerspiegelung der Qualitäten der Menschen, die dort wohnen. Wo die Liebe regiert, dort gibt es keine Distanz zwischen den Leuten. Die geistige Welt ist also nicht wie unsere dreidimensionale Welt, sondern ist mehr wie eine symbolische Widerspiegelung der inneren Qualitäten der Menschen.
 

22. Können wir physische und sinnliche Freuden in der geistigen Welt noch genießen; z.B. Essen, Trinken und Sex ?

Alles was in der menschlichen Erfahrung gut ist, ob es Essen, Trinken, menschliche Zuneigung oder sexuelle Beziehungen sind, können in der geistigen Welt erlebt werden. Weil unsere physischen Sinne - hören, sehen, riechen, schmecken, und fühlen - nur geringe Widerspiegelungen im Vergleich zu unseren viel sensitiveren geistigen Sinnen sind, nehmen wir in der geistigen Welt Musik, Kunst, Düfte, gelegentliches geistiges Essen und das Gefühl für Gewebe in einer reicheren und genußvolleren Weise war.

Swedenborg kommentiert, daß Ehemann und Ehefrau die sexuelle Beziehung wie auf Erden genießen können, nur in einer viel glücklicheren und reichhaltigeren Weise, denn wenn die Liebe geistig wird, wird sie tiefer und reiner und wird daher auch in einer volleren Weise geschätzt.

Da die geistige Welt eine Welt des Herzens und der Vorstellung ist, ist physische Nahrung zur Erhaltung des Geistes nicht notwendig. Man mag sich aber immer noch nach gewohnten physischen Freuden, wie wir sie auf Erden erlebt haben, sehnen. Es gibt daher Früchte zu essen; man kann sogar an einer Festtafel speisen. Es erscheint mir in diesem Zusammenhang angebracht zu erwähnen, daß ein Geistwesen, das von sinnlichen Freuden besessen oder von ihnen abhängig ist, versuchen wird, diese Verlangen durch eine Person auf Erden zu befriedigen.

Dies ist sehr schlecht für das geistige Wachstum beider Seiten. Diese Geistwesen werden als besitzergreifende Geister bezeichnet. Es ist ihnen nicht bewußt, was für einen Schaden sie verursachen, wenn sie den Körper eines anderen in einer falschen Weise benützen. Übermäßiges oder unausgeglichenes Verhalten lenkt einem von Aktivitäten ab, die uns geistig und physisch nähren und uns Kraft geben.

Edith Fiore, Psychologin und Autorin von "The Unquiet Dead" berichtet von zahllosen anekdotischen Aufzählungen ihrer Klienten, die durch Hypnose fähig waren, solche besitzergreifenden Geistwesen zu identifizieren und sich von ihnen zu befreien. Dr. Fiore ist eine von immer zahlreicher werdenden Professionellen, die die Hypnose in ihrer Therapie verwenden, um ihre Klienten von emotionellen Traumas auf Grund von Besessenheit zu befreien. Es hat den Anschein, daß man die erdgebundenen und besitzergreifenden Geistwesen über die Existenz und die Gesetze der geistigen Welt aufklären kann. Dadurch können diese befreit werden und sie können ihre ,,Reise nach oben" beginnen und auch der Klient, der Schwierigkeiten hatte, kann wieder ein emotionell gesundes Leben führen.
 

23. Was geschieht mit dem, der Selbstmord begeht?

Diese Broschüre wäre unvollständig, ohne zu erwähnen, was mit denjenigen geschieht, die in die geistige Welt eingehen, nachdem sie ihr physisches Leben eigenständig beendet haben. Der Tod des physischen Körpers ist von den natürlichen Gesetzen vorgeschrieben, welche wiederum von dem ,,Königlichen Gesetz" regiert werden. Sich das eigene Leben zu nehmen, verstößt gegen dieses Gesetz, mit dem Ergebnis, daß in der geistigen Welt spezielle Sorge getragen und Vorkehrungen getroffen werden müssen. Mit anderen Worten, wenn man gegen das natürliche Gesetz verstößt, muß man Rechenschaft ablegen, bevor man zu den höheren Spähren aufsteigen kann.

Wie einige "geistig sehende" Menschen sagen, ist es für denjenigen, der sein Leben eigenständig verkürzt und seine Arbeit auf Erden nicht vollendet hat notwendig, diese Zeit, im Geiste zu vollenden und insbesondere denen auf Erden zu helfen, denen er durch seinen Selbstmord am meisten Schmerzen zugefügt hat.

Da einem Selbstmord üblicherweise die Motivation zu Grunde liegt, der Traurigkeit zu entkommen, können wir annehmen, daß der Geist diese Traurigkeit mit in die geistige Welt nimmt. Probleme, welcher Art auch immer, mit denen wir auf Erden konfrontiert werden, sollten am besten immer auch auf Erden gelöst werden.
 

24. Hat das Leiden auf Erden einen geistigen Wert?

Nur wenige Dinge auf Erden sind in sich gut oder böse. Geld, Macht, Wissen, und sogar Liebe können entweder für positive oder negative Zwecke verwendet werden und können daher entweder gut oder böse sein.

Auch Leiden kann von Bedeutung oder ohne Bedeutung, wertvoll oder wertlos sein. Zum Beispiel kann das Leiden, das einhergeht um ein nobles Ziel zu verfolgen, oder das den Charakter vertieft oder Sensitivität dem Leiden anderen gegenüber hervorbringt, einen positives geistigen Verdienst mit sich bringen und ohne Zweifel zur geistigen Weiterentwicklung beitragen. In der Tat brauchen wir uns nur der Geschichte zuwenden, um zu sehen wie jene anerkannt wurden, die für andere Leiden erduldeten, z. B. Jesus, Gandhi oder Martin Luther King jr., um die Wahrheit dieser Prinzipien zu sehen.

Darüber hinaus ist es oft erst durch das Leiden, daß jemand Gottes Gnade schätzen lernt. Wenn man das Leiden als ein Mittel ansieht, um die Liebe Gottes tiefer zu verstehen oder in der Tat Gott ähnlicher zu werden, wird solch ein Leiden großen Wert haben.
 

25. Wie steht es mit der Wiedergeburt?

Die traditionellen jüdisch-christlichen Lehren beschreiben eine einmalige Wiedergeburt mit der ewigen, persönlichen Existenz nach dem Tod. Auf der anderen Seite betrachten viele zeitgenössische Schriften und einige etablierte östliche Lehren die Wiedergeburt als tatsächlich und wahr. Phänomene, die von spirituell begabten Personen beschrieben werden, können durch beide Konzepte logisch gerechtfertigt erscheinen, daher sind die Ideen, die beiden Konzepten zugrunde liegen von Bedeutung:

1. Die einzigartige, persönliche Existenz bleibt bestehen, nachdem der physische Körper verstirbt.

2. Fortlaufendes geistiges Wachstum durch Liebe und Dienen ist der zentrale Aspekt der ewigen Existenz.

3. Nach dem Eingehen in die geistige Welt verlieren wir nicht das Interesse am Wohlergehen derer, die wir lieben oder an der menschlichen Rasse. Wir erhalten einen Verdienst und einen Vorteil dadurch, daß wir den Menschen auf Erden helfen, sich in Richtung höherer Wahrheit und größerer Liebe zu entwickeln.

4. Es ist extrem wichtig, wenn wir in die geistige Welt eingehen, daß wir dem Licht entgegensehen und Orientierung von geistigen Helfern akzeptieren. Wenn jemand stirbt, der der geistigen Welt gegenüber ignorant ist, kann es passieren, daß er sich in einem erdengebundenen Stadium oder geistiger Besessenheit wiederfindet, was das Wachstum aller, die darin verwickelt sind, schwer behindert. Ein Gebet oder der Ausruf nach Hilfe kann möglicherweise ausreichen, um uns durch den "Tunnel" und in das Licht, wie es in "nahe dem Tod" Erfahrungen beschrieben wird, zu bewegen.

Die meisten geistig sehenden Menschen, die die Wiedergeburt befürworten, glauben nicht, daß man unmittelbar nach dem physischen Tod einen anderen physischen Körper ,,bewohnen" muß. Lange Perioden (Jahrhunderte in physischer Zeit) können für fortlaufendes Wachstum verwendet werden, indem die betreffenden Geistwesen kurzfristig die Erde als geistige Führer und Lehrer besuchen und sich so ihren Verdienst erarbeiten. Geistig sehende Menschen, die an eine einmalige Wiedergeburt glauben, beschreiben eine ähnliche Wiederkehr der geistigen Helfer, die so eng mit uns zusammenarbeiten, daß die Gedanken und Gefühle miteinander verschmelzen und so den Eindruck von "vergangenen Leben" erwecken können.

Befürworter von beiden Schulen teilen den Glauben, daß es am besten ist, in alle Ewigkeit ohne Wiedergeburt zu existieren. Die Vertreter der Wiedergeburt sehen dies als die Befreiung der Seele von Illusion, wenn die Lektionen des physischen Lebens gelernt wurden. Andere glauben, daß es Gottes Ideal ist, daß sich jeder einzelne durch Liebe und Dienst entwickelt, beginnend in diesem Leben und fortlaufend in dem nächsten, ohne die Notwendigkeit einer Wiedergeburt.
 

26. Unterscheiden sich Engel von Geistwesen, die auf Erden gelebt haben?

Heutzutage besteht ein großes Interesse an Engeln. Ein Engel ist ein geistiges Wesen, das in der geistigen Sphäre lebt und sich sehr wohl von Geistwesen, die auf Erden gelebt haben, unterscheidet. Die Engel wurden zuerst erschaffen, nämlich um bei der Schöpfung von Mann und Frau, als auch dem Rest der Schöpfung zu assistieren. Die Bibel und andere Schriften sprechen von Engeln als geistige Wesen, die als Boten oder Helfer Männern und Frauen auf der Erde dienen. Ohne unsere geistigen Sinne sind wir uns allerdings ihrer täglichen Anwesenheit in unserem Leben nicht bewußt. Haben sie von Schutzengeln gehört? Es wird berichtet, daß jeder von uns mindestens zwei von ihnen hat.

Die Engel Gottes sind wunderschöne, strahlende Wesen des Lichts, in ihrer Form den Menschen ähnlich, oft schön gekleidet, und mit der Fähigkeit zu sprechen, zu handeln und voll zu kommunizieren. Wir können sagen, daß ,,gefallene Engel" Wesen sind, die ursprünglich von Gott geschaffen wurden, die aber gewählt haben, nicht dem Licht zu erwidern und sich von Gott abgewendet haben. Solch geistige Wesen versuchen die Menschen davon abzuhalten, ihren Zweck zu erfüllen, welcher es ist, als Gottes Kinder zu leben.
 

27. Gibt es dämonische Geister und Engel?

Zahlreiche geistige Berichte beschreiben Engel, die sich gegen das reine Gute und gegen die Liebe Gottes gewandt haben, und die auch die Menschheit durch arglistige Absichten zum Bösen verleiten. Der Meister solcher Kräfte wird oft Satan oder der Teufel genannt. Es gibt keinen Zweifel, daß das Böse auf Erden existiert. Ähnlich, berichten jene, die mit der geistigen Welt kommunizieren, daß es auch dort nicht nur Gutes und Licht gibt. Nachdem wir wissen, daß wir in der geistigen Welt in die gleiche Ebene der geistigen Entwicklung eingehen, die wir während unseres Erdenlebens erlangt haben, ist es klar, daß jene, die viel Geben und Nehmen mit Selbstsucht, Rachsucht und Bosheit hatten, auch solche Taten in der geistigen Welt fortsetzen werden.

Es gibt daher das Böse und die Dunkelheit in der geistigen Welt. Die Dunkelheit mag das Resultat von Ignoranz und das Fehlen von Verstehen sein.

Die geistigen Führer werden Seelen, die gewillt sind, aufklären und ihnen Gelegenheiten zum Wachstum anbieten, um den Geist ins Licht und in die Wärme der höheren Spähren zu führen. Einige Berichte informieren uns darüber, daß Ignoranz gegenüber der Notwendigkeit das Wachstum anzustreben, manch einen in einem Stadium der Dunkelheit über eine lange Zeitperiode hindurch halten kann.

Außer der Ignoranz gibt es in der geistigen Welt auch dunkle Mächte, die von denen geschaffen werden, die rachsüchtige und böse Verlangen hegen. Das sind die Mächte, die oft als dämonisch bezeichnet werden und die Menschen auf der Erde beeinflussen, verfolgen oder von ihnen Besitz ergreifen und die Verbrechen und Gewalt, sexuellen Mißbrauch, Abartigkeiten und den Glauben an den Satanismus anstiften. Jemand, der solche Interessen auf Erden hat, wird sich auch in der geistigen Welt unweigerlich in ähnliche Gesellschaft hingezogen fühlen. Ein Platz mit solch Bösem kann mit Gewißheit als Hölle bezeichnet werden.

Jeder, der in die geistige Welt eingeht, sollte allerdings wissen, daß ein Gott der Liebe für all jene leidet, die sich in der Dunkelheit, in Ignoranz und im Elend befinden. Von seinem Verlangen und seiner Bereitschaft abhängig, ist jedem Geistwesen die Möglichkeit gegeben sich auf die Reise "nach oben" zu begeben. Ein Buch, das diesen Prozeß des Wachstums und der Entwicklung sehr lebendig und eindringlich beschreibt, ist "A Wanderer in the Spirit Lands" geschrieben von Franchezzo (Ein Wanderer im Lande der Geister).
 

28. Gehen wir durch eine Art Gericht über unser Erdenleben?

Wenn man in die geistige Welt eingeht, sieht man eine Rückschau auf sein Leben. In dieser Rückschau wird man einen panoramaähnlichen Überblick über das gesamte Leben sehen, in dem sowohl das Gute, als auch das Schlechte, das Richtige und das Falsche präsentiert wird und man selbst darüber zu urteilen hat. Es ist typisch ein gutes Gefühl für alles Gute zu empfinden, und tiefes Bedauern für alles Schlechte. Das ist das Gericht; es ist sozusagen selbst auferlegt. Solch ein Gericht ist allerdings nicht das Ende. Das Bedauern kann der Anfang von Bereuen werden, welches den Geist befähigt, von der Ignoranz befreit zu werden und zu beginnen geistig zu wachsen.
 

29. Gibt es Hochzeiten im nächsten Leben? Wenn ich jetzt verheiratet bin, wird unsere Familie zusammen sein?

Gemäß den Berichten von Emanuel Schwedenborg treffen sich Menschen, die auf Erden verheiratet waren auch in der geistigen Welt. Sie erkennen einander und wollen vielleicht zusammenleben, so wie sie auf Erden gelebt haben. Da die Oberflächlichkeiten abfallen, wird das Paar erkennen, wie sie wirklich innerlich fühlen, was ihre Liebe und ihre Anziehung waren und ob sie tatsächlich gemeinsam weiter leben können. Eine Heirat ohne Liebe und ohne dem Segen Gottes wird bald auseinanderfallen. Wenn die Liebe nicht entwickelt ist, ist Wachstum notwendig, bevor das Paar eine solche gesegnete Einheit erfahren und genießen kann. In der Tat läßt der Mißbrauch von Liebe und Sex während des Lebens auf Erden eine tiefe geistige Narbe zurück, welche nur durch wahre Liebe behoben werden kann.

Ehen, die wahre Liebe im Mittelpunkt haben, sind möglicherweise das größte Geschenk Gottes. Ehen, in denen die Liebe Gottes zwischen den Ehepartnern ausgedrückt wird, bestehen ewig. Jeder Ehepartner wird eine tiefe innere Beziehung der Liebe mit Gott und seinem Ehepartner erfahren. Solch eine Ehe ist eine Vereinigung, in der jeder einzelne eng mit Gott und seinem Ehepartner in der ehelichen Beziehung weiter wächst. Wenn Kinder durch eine solche Vereinigung geboren wurden, dann hält die Tiefe der Liebe, die man auf Erden miteinander teilte, die Familie in der geistigen Welt zusammen.
 

30. Gibt es einige Richtlinien was das Übertragen unseres Besitzes anbetrifft?

Vielleicht sollte man es in folgender Weise betrachten: Materielle Besitztümer sind ein Vermächtnis, welches ein gewisses Maß an Gutem und an Freude anderen geben kann. Es ist sozusagen ein letzter Dienst, den man mit Hilfe eines klaren Willens kontrollieren kann. Es kann daher weise sein, sich vorzustellen, wie man die Aufteilung seines Besitzes beobachtet, ohne in der Lage zu sein, den eigenen Wunsch bezüglich des Nutzens vermitteln zu können. Auf dieser Grundlage soll man dann ein Testament machen, das eine letzte selbstlose Handlung darstellt.
 

Nachwort

Unser Leben auf Erden ist eine kostbare Gelegenheit um zu wachsen. Alle von uns, die wir leben, werden eines Tages sterben. Einige wissen, daß es früher sein wird, andere wiederum werden viele Jahre mehr haben, um sich vorzubereiten, und es wird jene geben, die weitaus früher sterben, als sie erwartet haben. Es ist eine Tatsache des Lebens, daß jeder sterben wird und keiner von uns genau weiß wann. Viele werden keine Gelegenheit haben sich vorzubereiten, um ihr Ableben zu einer Feier des neuen Lebens zu machen.

Der Zweck dieser Broschüre ist es, die Menschen über das nächste Leben aufzuklären, um eine Anleitung für ein sinnvolleres Leben auf Erden zu geben, um Erleuchtung und Trost anzubieten und um die Angst vor dem Tod und dem nächsten Leben zu zerstreuen.

Diese Broschüre ist zu Ehren meiner Freundin Linna geschrieben, die ich anfangs in der Einführung erwähnte. An diesem Punkt möchte ich die letzten Stunden Linnas schildern.

Es war Sommer und eine warme August-Brise blies durch das offene Fenster neben Linnas Bett. Vom Fenster aus konnte sie die Landschaft sehen, die ihr seit ihrer Kindheit an vertraut war. Da war der Garten, in dem sie gespielt hatte, die Bäume, auf die sie geklettert war. Sie war nach Hause gegangen, um sich von diesem Leben zu verabschieden. Linnas Ehemann und ihre Kinder, und andere Familienmitglieder und Freunde wachten, um ihr jeglichen Trost und Liebe in den letzten Stunden entgegenzubringen, und sie versuchten den richtigen Moment zu finden, um sich von ihr zu verabschieden. An zahlreichen Gelegenheiten während dieser letzten Tage, sprach Linna mit einer verblassenden Stärke: "Ich fühle die Anwesenheit von Menschen, die von der anderen Seite kommen, um mich herum. Sie sprechen: ,,es herrscht eine Aufregung von Aktivitäten und Freude. Sie warten auf mich. "Ein anderes Mal sah Linna auf und lächelte. Ihr Atem war schwer und unregelmäßig. "Hört ihr die wundervolle Musik?" fragte sie.

Dann, als die Nacht hereinbrach, schloß sie ihre Augen und nahm ihren letzten unregelmäßigen Atemzug. Ihr zerbrechlicher Körper war nun nicht länger der Gastgeber für ihren lebendigen und geistreichen Geist. Aber wir alle wissen, daß sie in der liebenden Umarmung derer, die auf sie gewartet hatten, weiterleben wird.
 

Einige Tage später sprach ihr Priester folgende Worte bei ihrer Beerdigung:

Eine Beerdigung kann in gewisser Weise mit der Feier einer Hochzeit verglichen werden; man tritt in ein neues Leben ein. Es scheint ein Paradox zu sein, das uns das Leben mitteilt. Auf der einen Seite streben wir nach Freude und dennoch ist unser aller Leben auf der anderen Seite mit Momenten gefüllt, in denen wir uns traurigen Herzens verabschieden müssen. Wenn Eltern ihren Sohn oder ihre Tochter fortschicken, um auf die Universität zu gehen, dann fühlen sie sich voller Stolz und Erfüllung, voll Freude und Hoffnung für die Zukunft. Auf der anderen Seite bleibt die Traurigkeit des Abschieds zurück, und mit dieser Traurigkeit bleiben die Erinnerungen der vergangenen Zeiten zurück; als ihre Kinder noch jung waren und das Zuhause, Mami und Papi die einzige Welt waren, die sie kannten.

Das gleiche gilt für den Hochzeitstag; der Vater verabschiedet sich von der Tochter, die ihr Leben lang nur ihm gehörte. In diesem einen Augenblick ist das Herz zugleich mit Freude und Traurigkeit erfüllt.

Unser aller Leben ist voll von solchen Augenblicken, denn Gott lehrt uns immer unsere Sorgen zu zügeln, mit dem Wissen, daß dadurch eine größere und höhere Bestimmung erfüllt wird. Die Eltern, die ihr Kind mit einem lächelnden Gesicht und einem freudigen, glücklichen Herzen zur Universität fortschicken, teilen später in aller Ruhe einsame Tränen miteinander. Diese Traurigkeit ist aber nur vorübergehend und wird von einem Gefühl der Zufriedenheit und Erfülltheit abgelöst werden. Die Eltern werden sich erinnern, daß nach allem es genau dieser Moment ist, für den sie ihr Leben geopfert haben.

Ähnlich wird es für den Vater sein, dessen Tochter eine Ehefrau und Mutter wird. Die augenblickliche Traurigkeit wird wie weggewaschen in der neuen Dimension seines Lebens als Großvater erscheinen.

All diese Momente sind Übungen für diesen einen Moment. Gott lehrt uns dadurch vorwärts zu blicken, mit dem Vertrauen, daß eine höhere Bestimmung, etwas Besseres erfüllt wird. Uns diese Einblicke zu geben, ist eine bedeutende Aufgabe des Glaubens.

Heute schicken wir Linna zur eigentlichen Universität fort, und während wir sie beobachten wie sie von uns geht, können wir eine gewisse Freude empfinden für das, was sie erreicht hat und was sie in Zukunft erreichen wird. Heute entlassen wir Linna zu ihrem Höchsten aller Bräutigame. Wir sehen, wie sie den Gang des Himmels mit ihrem Geliebten entlang geht, und wissen, daß sie in diesem Augenblick mit unglaublicher Freude erfüllt ist. Das Wissen, daß ein besseres Leben für Linna begonnen hat, befähigt uns, unseren Schmerz zu lindern und ihn als zweitrangig, als vorübergehende Situation zu empfinden. Laßt uns unseren Schmerz durch den Glauben, daß wir sie frei gehen lassen, wegwischen. Eines Tages wird uns Linna in einem Glanz, der für uns unvorstellbar ist, zurückgegeben werden, dann, wenn wir ihr selbst nachfolgen werden.
 

Empfehlenswerte Literatur

Borgia, Anthony - Life in the World Unseen (Das Leben in der unsichtbaren Welt)

Die Göttlichen Prinzipien, Gesellschaft zur Vereinigung des Weltchristentums e.V, Frankfurt am Main

Eadie, Betty J.- Embraced by the Light

Fiore, Edith- The Unquiet Dead

Franchezzo - Ein Wanderer im Lande der Geister

Moody, Raymond - Das Leben nach dem Tod

Ritchie, George - Rückkehr von Morgen

Swedenborg, Emanuel - Heaven and it 's Wonders and Hell (Himmel und Erde)